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CRM – Das Auge isst auch mit!

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Oft steht bei Softwarelösungen, egal ob CRM oder andere Unternehmensoftware,  die Funktionalität im Vordergrund. Getreu dem Motto, wenn ich meine Arbeit mit der Software nicht lösen kann, dann kann sie noch so hübsch sein, es hilft mir nicht. Die Schlussfolgerung ist also: Wenn die relevante Funktionalität vorhanden ist, dann ist das Aussehen nur noch nebensächlich …..

Ist das so? Ich glaube, das Auge isst auch mit!

In einem Blog habe ich folgendes Zitat von Justin Rosenstein (Asana) gelesen:

“the incumbent enterprise vendors are building software people tolerate.
The future players are building software people love.”

Die Zeiten, in denen Unternehmens-Software in erster Linie funktionieren musste und die relevanten Funktionen irgendwie abbilden, sind passé. Das ist nur noch die Basis der Lösung, heute spielt mehr und mehr auch die ansprechende Optik eine Rolle. Die Gründe hierfür sind vielfältig, u.a.:

  • die Verbreitung von sozialen Netzen und sogenannten Web 2.0 Anwendungen. Hier sieht man, dass Funktionalität auch mit intuitiver Oberfläche einhergehen kann. Funktionalität ist selbsterklärend und die Benutzung macht Spass. Man sieht also, es geht!
  • Die Weiterentwicklung der Technologien ermöglicht neue Oberflächen mit moderner Benutzerführung.
  • Der Benutzer erwartet inzwischen eine Oberfläche, die „Spass macht“ – und nicht den Anwender frustriert.
  • Nicht zuletzt der Wettbewerbsdruck neuer Anbieter, die nicht aus dem klassischen Umfeld der Unternehmenssoftware kommen, sondern aus dem Bereich sozialer Netzwerke oder der Web-Entwicklung.

Das ist sicher keine vollständige Liste, da lässt sich noch viel finden.

Ich habe auch gerade in einem aktuellen Projekt gesehen, dass eine Software, die von der Funktionalität gepasst hätte, ersetzt wird durch eine, die es dem Benutzer einfacher macht. Akzeptanz sorgt dafür, dass gern mit der Lösung gearbeitet wird und damit auch dafür, dass die Ziele der Einführung erreicht werden. Niemandem nützt eine Software, die nicht benutzt wird.

Also, lieber Anbieter von CRM Software, die Zeiten ändern sich und Anbieter, die nicht aus dem Umfeld klassischer Unternehmens-Software kommen, zeigen, wie gut gemacht Software aussehen kann. Einige CRM Anbieter haben das erkannt und ihre Software einer kompletten Oberflächen-Verjüngung unterzogen, aber es gibt auch noch nach wie vor genug, die heute noch aussehen wie in den 90ern…

Wenn Sie nicht Anbieter, sondern Interessent sind, dann vernachlässigen Sie nicht die Benutzerführung und die Oberfläche der Software. So wichtig ein Katalog von Fakten mit Prozessen, Feldern und den Daten für die Budgetplanung ist, mindestens genauso wichtig ist die Akzeptanz Ihrer Anwender und die hängt in erster Linie vom persönlichen Zugang zur Lösung ab.

Noch ein Zitat, das dazu passt:

BADLY DESIGNED SOFTWARE ISN’T JUST TIME-WASTING; IT’S SOUL-SUCKING

(gefunden auf :www.fastcodesign.com)

 


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Soll CRM Spaß machen?

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Gute Frage, oder? Ich bin auf das Thema gekommen, weil ich in meinen Projekten auch hier und da auf die Aussage treffe „Das CRM erhöht meinen täglichen Administrationsaufwand und hilft mir wenig“! Das ist erstmal eine Aussage, die einem als CRM Berater bleich werden lässt. Unser Ziel ist es doch, Vertriebsprozesse zu optimieren und jedem Beteiligten ein sinnvolles Werkzeug in die Hand zu geben.

 

Also will ich dieser Aussage nachgehen und kritisch hinterfragen, ob CRM Projekte vor allem den Aufwand erhöhen und welche Stolpersteine man aus dem Weg räumen kann und wo der ggf. erhöhte Aufwand getrieben werden sollte, weil er sinnvoll ist.

 

Die Situation, in der diese Aussagen getroffen werden, ist oft Folgende: Ein Mitarbeiter im Vertrieb, der sich bisher selbstständig und für seine Belange effizient organisiert hat, bekommt ein neues CRM System vorgesetzt. Wenn alles gut läuft, findet er hier seine Leads, Kunden und andere relevante Stammdaten. Diese sind für ihn allerdings nicht wirklich neu, die relevanten Adressen hatte er vorher auch schon.

 

Nun beginnt die Arbeit aber erst: Er versendet Mails und dokumentiert diese im CRM, genauso die Besuchsberichte und andere Notizen. Verkaufschancen werden angelegt  und Pipeline gepflegt. Ein erfolgreicher Salesman hat diese Informationen vorher auch schon verwaltet, jetzt muss er diese allerdings weiter ausarbeiten und so dokumentieren, dass auch andere Kollegen sich hier zurechtfinden.

 

Schnell entsteht der Eindruck „ich habe alle Daten, die ich sowieso schon habe und sorge dafür, dass man mich besser kontrollieren kann. Das kostet mich Zeit in der Administration, die ich früher für den Vertrieb hatte. Ich werde also ausgebremst und besser kontrolliert“.

 

Ist das so oder was kann bis hierher schiefgelaufen sein?

 

Am Anfang

CRM Projekte starten in den Fachabteilungen und der Geschäftsführung, wenn es richtig gemacht wird. CRM ist kein IT Thema. Aber auch wenn das berücksichtigt wird, ist die Projektgruppe nicht per se korrekt besetzt. Oft werden die Projektziele von der Geschäftsleitung, dem Management der Fachabteilungen (Sales, Marketing und Service) und dem Controlling definiert. So wichtig wie Aufgabenplanung, Delegation und die Erfolgskontrolle ist, genauso wichtig ist aber eigentlich der konkrete Bedarf der späteren Benutzer in den Fachabteilungen. Den Außendienstmitarbeiter hat aber niemand gefragt, was er für Sorgen und Anforderungen im Arbeitsalltag hat. Kein Wunder, dass nun derjenige, der überwiegend mit dem System arbeiten muss, das Gefühl bekommt, dass es für ihn gar keine Arbeitserleichterung ist.

 

Empfehlung: Bei der Zusammenstellung der Projektegruppe, dürfen die späteren Benutzer nicht vergessen werden. Die Anforderungen im Arbeitsalltag müssen berücksichtig werden und vielleicht sieht man dann, dass die eine oder andere Anforderung aus dem Controlling oder der Vertriebsleitung, den Aufwand extrem erhöht und zur Aussagekraft der Statistik gar nicht wirklich notwendig ist.

 

 

Während des Projektes

Große Projektschritte und komplexe Entwicklungen werden oft von der Realität überholt. Gehen Sie das Projekt agil an, damit Sie auf Veränderungen innerhalb der Projektlaufzeit reagieren können.

 

Die Arbeitszeit der Mitarbeiter ist kostbar. Das gilt für alle Abteilungen, trotzdem müssen Mitarbeiten einbezogen werden und der Projektfortschritt muss transparent im Team sein.

 

Oft belastet administrative Mehrarbeit besonders dann, wenn der konkrete Nutzen nicht klar ist oder dieser einzig und allein in der Kontrolle des Mitarbeiters liegt. Wird aber der Nutzen deutlich gemacht, dass hier die Arbeit im Team vereinfacht wird und das die Dokumentationsarbeit leicht wieder ausgeglichen wird, weil die Informationen für jeden zur Verfügung stehen, wird die zusätzliche Arbeit nicht zur Last. Zeiten die bisher durch Suchen von Informationen, die redundante Speicherung von Daten oder viele Meetings und Telefonate belegt wurde, werden mit einem CRM System frei für produktive Arbeit. An einem Mindestmaß an Dokumentation führt kein Weg vorbei, aber hier ist es die Aufgabe des Projektteams, das Maß sinnvoll zu vereinbaren, die Eingaben durch ein intelligentes System zu optimieren und die Mitarbeiter durch Aufklärung und Schulung darüber zu informieren.

 

Nach dem eigentlichen Projekt

Training, Training, Training – Wenn man Sportler bei ihren Höchstleistungen sieht und sich fragt, wie das zu schaffen ist, dann ist die Antwort meist einfach: Übung macht den Meister. Das Gleiche gilt auch im Arbeitsalltag. Mit der Implementierung des CRM Systems sollte auch ein Trainingskonzept verabschiedet werden. Das kann von einer typischen Schulung, über Workshops und WebCasts bis zum hauseigenen CRM-Wiki gehen, wichtig ist, dass auch dieser Punkt beachtet wird.

 

 

Oft zeigt sich eine Schwierigkeit erst nach einer gewissen Zeit. CRM Prozesse und Lösungen müssen sich einer ständigen Revision unterziehen. Wie in vielen anderen Bereichen auch, ergibt sich immer wieder Optimierungsbedarf. Hören Sie nicht auf, das System zu verbessern.

 

Natürlich gibt es keinen 5-Punkte Plan, der einen CRM Projekterfolg garantiert, aber wenn die relevanten Punkte beachtet werden, dann kann CRM durchaus Spass machen. Auch wenn CRM an einigen Stellen administrativen Aufwand erfordert, der gemeinsame Erfolg, den ein CRM System fördern kann, macht dann auch gemeinsam Spass bei der Arbeit.

 

Sie haben noch Fragen zum Thema CRM? Sprechen Sie mich gern an.

 

Walfred Marzahn


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Vertrieb von Lösungen

Lösungsvertrieb …. erfordert zuhören

Eigentlich wollte ich mir nie anmaßen, Tipps zum Thema Vertrieb zu geben. Schon weil ich mir Antworten, wie „ach, das hast du doch selbst nicht besser gemacht“  ersparen wollte 😉

Aber jetzt will ich doch mal loswerden, was ich für relevant halte, wenn man dem Kunden eine „Lösung“ anbieten will. Das ist natürlich nur meine subjektive Meinung zm Thema Lösungsvertrieb.

 

Wenn ich ein Produkt habe, brauche ich vielleicht nur oft und laut genug erzählen, was ich habe, dann findet sich schon jemand, der es braucht. Aber das Wort Lösung impliziert ja schon, dass es eine Anforderung gibt, die zu lösen ist. Nur deshalb heisst es Lösungsvertrieb 😉

 

In meinen Projekten ist das immer der Fall. Man kauft kein CRM System wie eine Textverarbeitung. Auspacken, installieren und fertig! Das geht hier nicht, denn hier gilt es, eine individuelle Anforderung zu lösen. Bei der Formulierung und Umsetzung helfe ich, aber auf dem Weg dahin gibt es meistens Präsentationen von Softwareherstellern oder deren Partnern.

 

Oft wird aber nur ein Produkt präsentiert – Breite x Höhe x Länge, dazu noch Preise und Bits & Bytes … darum geht es aber nicht. Das interessiert meistens weder den Kunden, noch mich. Immer wieder bekommt man viel unnützes Wissen rund um das Produkt serviert, ohne dass die eigenen Anforderungen in ausreichender Tiefe berührt werden. Das ist aber Produkt- und kein Lösungsvertrieb!

 

Hier mal meine subjektive Hitliste von Tipps für eine erfolgreiche Präsentation / einen erfolgreichen Kundentermin:

  1. Der Termin ist wertvoll, behandle ihn auch so!
    Für Kunden und für den Anbieter ist ein Termin mit Kosten verbunden. Das fängt schon bei der  Termin-Koordination eines typischen Projektteams an. Oft kommen dazu Reisekosten, da nicht alle am gleichen Standort arbeiten. Dazu kommen die Opportunitätskosten, denn in der Zeit bleiben i.d.R. andere Arbeiten liegen. Wenn man sich das einmal vor Augen führt, dann sollte man den Termin als wertvoll betrachten und die Wertschätzung durch gute Vorbereitung honorieren.
  2. Zuhören ist Pflicht!
    Der Kunde kennt seine Anforderungen, deshalb ist die erste Pflicht eines Lösungsanbieters das Zuhören. Wie soll man eine Anforderung lösen, wenn man sich die Aufgabenstellung nicht wirklich anhört? Wenn die Anforderungen kompliziert sind, dann kann man ruhig mal nachfragen. Das fängt natürlich schon bei der Vorbereitung an. Greif zum Hörer, ruf an und frag nach!
  3. Beantworte die Fragen, die dein Kunde hat!
    Ich habe drüber nachgedacht, ob ich da noch ein „nur“ oder „genau“ mit unterbringen, aber so strikt muss es ja vielleicht nicht sein. Was ich meine, ist die Situation, dass etwas gefragt wird, das vielleicht nicht so einfach gelöst werden kann. Das gilt es anzusprechen, wenn danach gefragt wird. Auf keinen Fall sollte man hier versuchen, geschickt um die Frage herum zu kommen. Hört sich selbstverständlich an? Finde ich auch, aber das ist es leider nicht. Man sieht sehr oft rhetorisch geschultes Fachpersonal, das dann eine nichtssagende Antwort gibt, die schnell vom eigentlichen Thema wegführt. Das geht vielleicht sogar gut und die Präsentation läuft weiter. Spätestens im Nachgang, wenn der Kunde intern die Präsentation bewertet,  fällt das auf und dann diskutiert der Kunde das alleine. Das ist sicher nicht besser, als auch Schwächen der eigenen Lösung offen anzusprechen und gemeinsam eine Lösung dafür zu suchen.
  4. Bleib bei den Anforderungen!
    Eigentlich dreht sich ja der ganze Text schon darum, trotzdem noch mal ausdrücklich. Zeig keine Dinge, nach denen keiner fragt! Denn es wird nicht danach gefragt, weil sie hier keine Rolle spielen. Auch wenn die Funktion der Software noch so gut ist, wenn dein Kunde die nicht braucht, dann verschwende nicht seine und deine Zeit damit.
  5. Bleib dran!
    Wenn bis hier alles geklappt hat, bist du meistens auf einem guten Weg. Wichtig ist es jetzt, einen nächsten Schritt zu vereinbaren und Zusagen zeitlich und inhaltlich einzuhalten. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass es für beide Seiten ein lohnender Termin war!

 

Wer nicht zuhört, macht auch keinen Lösungsvertrieb !

Vielleicht gibt es noch eine längere Liste für erfolgreiche Termine, aber aus meiner subjektiven Sicht sind das die Wichtigsten.

So, jetzt hab ich es getan … mein erster Blog-Eintrag zum Thema Vertrieb. Aber keine Angst, ich setze die Serie nicht fort 😉


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erstmal?

Das Provisorium ist der Feind eines effizienten CRM Systems

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Warum nicht schnell für die Abteilung „A“ eine kleine Datenbank anschaffen, um eine akute Herausforderung zu lösen? Implizit ist es klar, dass man eigentlich das Thema Kundenbindung einmal richtig anpacken müsste. Es gibt Anforderungen aus dem Service, das Marketing bekommt kein Input vom Außendienst und die verschiedenen Systeme arbeiten nicht zusammen, so dass viele Doppelarbeiten zu erledigen sind. Dass frustrierte Kunden abwandern, bekommt man hier und da mit, aber analysieren kann man das gar nicht. Eigentlich fehlt hier ein CRM System…

Also man weiß, dass da was faul ist, aber jetzt gerade gibt es in einer Abteilung eine kleine Anforderung und bevor man nun das ganze Fass aufmacht, schafft man sich eine kleine Lösung. Das ist verständlich und vielleicht hilft es sogar der Abteilung für eine gewisse Zeit, aber im Hinblick auf den gesamten Unternehmenserfolg verpasst man eine gute Gelegenheit zur Optimierung.

Kunden und Kundenbindung sind in aller Regel die wichtigsten Themen im Unternehmen. Das Produkt oder die Dienstleistung kann noch so gut sein, ohne die Kunden wäre das Angebot sinnlos. Deshalb mein Rat: Begnügen Sie sich nicht mit einem stabilen Provisorium, sondern werfen Sie den Blick auf das Ganze und lösen Sie dann die einzelnen Anforderungen vor dem Hintergrund einer Unternehmensstrategie.

Der Erfolg stellt sich so schnell einm mit Hilfe eines CRM Systems. Die Lösungen greifen ineinander, Daten sind aktuell und verfügbar, Ihre Kunden sind zufrieden und Sie gewinnen nicht nur wertvolle Daten aus Ihren aktuellen Kundenbeziehungen, sondern mit dem Wissen gewinnen Sie auch neue Kunden und Projekte.

Verpassen Sie nicht eine große Chance, weil Sie „nur erstmal vorübergehend“ eine einzelne Anforderung provisorisch lösen. Nichts ist so stabil wie das Provisorium – diese oft zitierte Floskel ist leider wahr und das Provisorium ist der natürliche Feind effizienter Lösungen.

Kundenbeziehungen verdienen Aufmerksamkeit. Mit der richtigen Strategie, finden Sie das passende CRM System und sie können sicher sein, Ihre Kunden werden es Ihnen danken.

Ich helfe Ihnen gern dabei, eine passende Strategie zu entwickeln.


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Informationssysteme für das Kundenbindungsmanagement in der Versicherungswirtschaft

Ein Buch von Leonhardt Wohlschlager

Bisher habe ich in meinem Blog noch keine Bücher besprochen. Es erscheinen so viele Bücher in den Bereichen CRM oder social Business, dass eine Auswahl schwer ist, aber heute möchte ich doch mal ein paar Worte über das Buch von Dr. Leonhardt Wohlschlager verlieren.

Denn in Zeiten, in denen die meisten Bücher oft Ansammlungen von Fallbeispielen sind, zeichnet sich dieses durch seine wissenschaftliche Herangehensweise aus. Nicht, dass ich damit die Fallbeispiele als schlecht abtun möchte, nur ist die grundsätzliche Relevanz von gewählten Einzelfällen für ein Thema nicht immer leicht zu bestimmen.

Dr. Wohlschlager geht hier sehr strukturiert vor und legt für den Leser eine solide Basis, indem er die Kundenbindungsysteme in einen Kontext einordnet und dann auch die Rahmenbedingungen beschreibt. Dabei lernt man eine Menge über das Kundenbeziehungsmanagement und auch über die in dem Bereich nötigen Informationssysteme und Architektur.

Im zweiten Teil wird dieses theoretische Wissen in einer empirischen Untersuchung im speziellen Markt der Versicherungswirtschaft angewendet. Hier werden die Ergebnisse einer Befragung von 20 Unternehmen dargestellt und ausgewertet und mit den zu Beginn erarbeiteten Thesen abgeglichen.
Wie eingangs erwähnt, gefällt mir besonders die Herangehensweise, da sie sich wohltuend von einem Großteil der üblichen CRM Literatur unterscheidet. Wer sich für CRM und damit der Frage nach Kundenbindungssystemen beschäftigt, der findet hier ein lesenswertes Buch mit interessanten Erkenntnissen.

Informationssysteme für das Kundenbindungsmanagement in der Versicherungswirtschaft
von Leonhardt Wohlschlager

Taschenbuch: 580 Seiten
Verlag: Eul, J; Auflage: 1., Aufl. (Dezember 2006)
ISBN-10: 3899365267
ISBN-13: 978-3899365269

Über den Autor:

„Dr. Leonhardt Wohlschlager ist Berater in Betriebswirtschaft und Informatik. Sein Fokus besteht darin, an der Schnittstelle zwischen Business- und IT-Abteilung zu unterstützen, um Abstimmungsaufgaben zur Effizienz- und Effektivitätssteigerung unter Einsatz moderner IT umzusetzen.“

 


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Kundendienst 2.0 – Ein Fall aus der Praxis.

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Neue Wege im Customer-Care.

Der Erfolg hängt vom Prozessverständnis und nicht von Anpassungsfähigkeit einer Softwarelösung ab, wie der folgende Fall aus der Praxis zeigt:

 

Vor inzwischen 2 Jahren ist ein TV- und Rundfunksender an mich herangetreten mit der Bitte, eine Herausforderung im Bereich der Hörer- bzw.TV-Zuschauer Zufriedenheit/Kundenbetreuung mit einem klassischen Ticketsystem zu lösen. Die „Kunden“, um die es hier geht, sind die Hörer des Rundfunkprogramms und TV Zuschauer. Diese reichen auf unterschiedlichen Wegen Anfragen, Kritik und Anregungen zum Programm ein.

Da sich das auf den ersten Blick ähnlich anhört, wie andere Anforderungen im Kundendienst, lag es nahe, nach einem Ticketsystem zu fragen. Deshalb hatte man sich auch schon einige Systeme angesehen und verschiedene Software-Anbieter haben gezeigt oder erklärt, wie man einzelne Bereiche mit einfachen „workarounds“ lösen kann und nicht benötigte Teile einfach ausblendet oder nicht verwendet.

Das geht so sicher auch, wir haben dann in einem Workshop aber schnell gesehen, dass die Anforderungen doch nicht so direkt vergleichbar sind und dass diese „workarounds“ dazu führen, dass man ein komplexes System für einen Zweck benutzt, für das es einfach nicht geschaffen ist.

Deshalb ist es so wichtig, sich zuerst den Prozess zu erarbeiten und dann eine Lösung zu suchen, die diesen abdecken kann. Wenn das mit einem Standardprodukt funktioniert, ohne dass aufwendige Anpassungen nötig sind, dann ist das die richtige Entscheidung. Ich bin grundsätzlich ein großer Fan von Standardsoftware. Denn meistens sind hier die sogenannten Total-Cost-of-Ownership (TCOs) deutlich niedriger als bei individuell entwickelten Lösungen. Das ist aber im Einzelfall genau zu prüfen.

Hier war es nämlich so, dass die Tücke im Detail lag. Einer der entscheidenden Punkte war hier bspw., dass es ab und zu vorkommen kann, dass Mitarbeiter aus anderen Abteilungen zu Rate gezogen werden müssen und so zu Prozessteilnehmern werden. Das betrifft allerdings immer unterschiedliche Mitarbeiter,  so dass ein bestimmter Mitarbeiter nur sehr selten, vielleicht sogar nur ein einziges Mal betroffen ist.

Deshalb war es wünschenswert eine Lösung zu finden,  bei der dieser „externe Mitarbeiter“ fallweise mit einbezogen werden kann, um sich im konkreten Fall bei der Bearbeitung der Anfrage einzubringen.  Das sollte einfach und gut dokumentiert möglich sei, ohne dass lokal installierte Software nötig ist.

Eine Standardsoftware konnte hier nicht mit dem Kostenargument punkten, weil den günstigen Lizenzkosten die hohen Kosten für Anpassung und das nötige Training einer komplexen Lösung gegenüber standen. Die optimale Lösung war hier eine individuell entwickelte Applikation, die nur die wenigen benötigten Funktionen bietet und die sich hervorragend in die bestehende IT-Infrastruktur einfügt, aber weitgehend mit einem Web-Browser (wie Firefox oder MS Internet Explorer) zu bedienen ist. Die neue Kundendienst-Applikation kann jedem Mitarbeiter sicher per Intranet zur Verfügung gestellt werden und da nur der Funktionsumfang angeboten wird, der auch benötigt wird, ist die Bedienerführung so ergonomisch, dass auf Training verzichtet werden kann. Das heißt, auch bei hoher Mitarbeiterfluktuation in der Abteilung, können neue Mitarbeiter schnell mit dem System produktiv arbeiten. Dadurch fallen auch kaum interne Kosten für den IT Support an.

Hier gibt es jetzt glückliche Kunden, durch die richtige Softwareauswahl.

Deshalb kann ich nur den Tipp aussprechen: Gehen Sie Ihre Herausforderungen in der richtigen Reihenfolge an! Definieren Sie zuerst den Prozess und die damit verbunden Anforderungen, dann erst kommen Gespräche mit Softwareherstellern oder IT-Lösungsanbietern.

 

Wenn Sie hierbei Unterstützung brauchen, sprechen Sie mich gern an.


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Sind Sie bereit für Social Software?

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Sind Sie bereit für Social Collaboration Software?

Inzwischen ist social software bzw. social collaboration längst ein Hype in vielen Branchen. Große und kleine Unternehmen bieten Lösungen an und verkaufen das „Facebook für Unternehmen“.Der Kunde fragt sich aber oft: „Brauche ich sowas wirklich?

Was versteht man denn eigentlich grundsätzlich überhaupt unter social collaboration?

Es gibt da viele Definitionen, aber allgemein ist sicher, dass es sich hier um die sogenannten Web2.0 Technologien handelt, wie WiKis, microblogging, Instand- aber auch slow communication. Damit soll interne Kommunikation vereinfacht werden. Social collaboration software kann zum einen dazu beitragen, dass das Mailaufkommen sinkt. Zum anderen aber auch, dass in dezentrale Organisationen durch bspw. einen activity stream über aktuelle Ereignisse des Unternehmens besser informiert sind.

Also ist es vielleicht tatsächlich so etwas wie Facebook, nur unternehmensintern?

Wenn man es richtig interpretiert, ist es gar nicht so falsch, mit der Betrachtung hier zu starten. Oft sind es neue Plattformen im Unternehmen wie IBM Connections, Yammer, Jive u.v.m..

Mitarbeiter können sich hier anmelden, ein Profil anlegen, ihre „Kollegen/Freundesliste“pflegen,  i.d.R. können hier eigene Blogs geschrieben werden, es gibt Gruppen zu verschiedenen Themen innerhalb des Unternehmens, es gibt natürlich den bekannten und beliebten activity stream – also alles Dinge, die die internet-affinen Mitarbeiter  von Facebook, Google+ oder auch LinkedIn und Xing und ähnlichen Netzwerken lange kennen.

Es gibt viele Unternehmen, die solche Technologien ausrollen und hoffen, dass die Mitarbeiter von ganz allein neugierig genug sind, diese auch zu nutzen. Denn viele Mitarbeiter sind ja privat schon lange in sozialen Netzwerken unterwegs bzw. nutzen die o.g. Business-Netzwerke zur Kontaktpflege oder Recherche.

Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass es so nicht klappt.

Vor einigen Tagen habe ich mit einem Freund gesprochen, der Leiter eines großen CustomerCare Teams bei einem internationalen Konzern ist. Auf meine Frage, ob denn social collaboration software im Unternehmen verfügbar ist, habe ich zur Antwort bekommen: „Ja, seit einiger Zeit gibt es wohl Yammer. Ich habe eine Einladung bekommen, mich angemeldet und dann bin ich so mit Anfragen überhäuft worden, dass ich mich sofort wieder abgemeldet habe“.

Es gab weder Ankündigung noch Erklärung, wofür es da ist und was man sich davon verspricht. Eine Anleitung, wie das zu nutzen ist, gab es auch nicht.

Das ernüchternde Ergebnis ist: Die Idee war eigentlich gut, aber die Lösung wird nicht genutzt.

Neugierig wie ich bin, wollte ich dann wissen, ob es nicht grundsätzlich Bedarf für so eine Lösung gibt und habe nur ein einfaches Beispiel genommen mit der Frage:

Stehst du nicht auch ab und zu vor dem Problem, einen Kollegen zu einem bestimmten Thema zu suchen und diesen nicht zu finden, obwohl im weltweiten Konzern sicher einige Spezialisten vorhanden sind?

Dauernd habe ich das Problem!“ war die einfache Antwort. Er hat dann noch ausgeführt, wie mühsam es ist, Kollegen mit speziellem Know-How zu finden, wenn sie nicht in der eigenen Lokation arbeiten oder man sie zufällig aus Projekten kennt.

Diese Anforderung löst social collaboration software nebenbei und bringt außerdem noch viele weitere Funktionen mit, die das Potential haben, Prozesse im Unternehmen grundlegend zu verbessern .

Das kleine Beispiel zeigt, Bedarf gibt es eigentlich überall, aber die Lösung hinzustellen nach dem Motto: Hier ist etwas Neues, probier es doch mal aus! – das funktioniert eben doch nicht. Auch hier bedarf es eines Konzeptes, das zum Unternehmen und seinen Zielen passt. Dann kann der einzelne Mitarbeiter sofort den Wert des neuen Systems erkennen. Prozesse werden schlanker, Wege kürzer und das Unternehmen kann effizienter Informationen teilen. Das interne Wissen kann erheblich besser distributiert werden.


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Keine Scheu vor CRM Projekten

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Keine Scheu vor CRM Projekten – lassen Sie uns beginnen!

Das Internet ist voll von Ratgebern und von CRM Projekten, die den Erwartungen nicht entsprechen. Die Ernüchterung setzt nicht ein, sie ist lange da. Trotzdem ist es sinnvoll und nötig, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und die Unternehmensprozesse um die Kundenzufriedenheit zu organisieren. Wenn Sie ein paar wichtige Fakten berücksichtigen, brauchen Sie sich vor einem CRM Projekt nicht zu scheuen!

1. CRM ohne Strategie!

Wir machen auch CRM! Unser ERP Hersteller hat uns die Lizenzen geschenkt und alle machen es … So geht es nicht. Kundenbeziehungsmanagement einzuführen lohnt sich nur, wenn man erkannt hat, wie wichtig zufriedene Kunden für den Unternehmenserfolg sind. Mit diesem richtigen Fokus kann man die Prozesse überdenken und so gestalten, dass die Kundenbindung steigt. Dazu gehört der Vertrieb genauso wie Marketing und Kundendienst. Vielleicht nicht alles sofort und im ersten Schritt, aber am Anfang muss die Strategie klar sein.

2. Bekenntnis zum CRM

Kundenbindung wird nur erreicht, wenn die Mitarbeiter auch den Kunden in den Mittelpunkt stellen. Eine CRM Einführung wird nur gelingen, wenn Sie die späteren Anwender mit ins Boot holen.

3. Messbarkeit Ihrer Ziele

In der Strategie wird efiniert, was Sie mit Ihrem CRM erreichen wollen.

  • Kundenbindung erhöhen,
  • Umsatz pro Kunde erhöhen,
  • Neukunden gewinnen,
  • Durchlaufzeiten im Kundendienst minimieren,
  • bessere Auswertungen für Ihre Marketingkampagnen

… wie immer Ihre Ziele aussehen, definieren Sie diese und machen Sie diese auch messbar.

4. CRM ist keine Software

Sie können keine CRM Software nutzen und hoffen, dass „irgendwas“ besser wird. CRM ist kein IT Thema und kann auch nicht aus der IT Abteilung getrieben werden. Das Thema muss aus der Geschäftsleitung oder aus den Fachabteilungen angeschoben werden. Nur dann werden Sie die obigen Punkte berücksichtigen können. Die IT Abteilung ist dann allerdings bei der Umsetzung wichtig.

5. Lassen Sie sich beraten

Das hört sich jetzt vielleicht nicht ganz uneigennützig an, aber wie viele CRM Projekte haben Sie bisher durchgeführt? Ist das eine Kompetenz, die Sie im eigenen Haus aufbauen wollen? Ich denke, hier macht externe Expertise wirklich Sinn. Denn damit geben Sie dem Projekt den richtigen Anstoß, die richtige Richtung und können die nötige Expertise für den späteren Betrieb gleich mit aufbauen.

 

Interesse an einem CRM Workshop?


Mit dem richtigen Anschwung geht es besser!